2015

Auf dem Weg zu einer Weltkarriere

„Ausnahme-Pianistin – Ein großartiges Festival-Konzert erlebten die Zuhörer in der Thormannhalle. Am Steinway-Flügel saß die Ausnahme-Pianistin Shin-Heae Kang.

Pianistin Shin-Heae Kang begeistert Zuhörer in der Thormannhalle mit virtuoser Klaviermusik – „Wirbelwind“ an den Tasten.

Mozart schrieb Ende Dezember 1782 an seinen Vater: „Die Concerten sind eben das Mittelding zwischen zu schwer und zu leicht, sind sehr brillant, angenehm in die Ohren, natürlich, ohne in das Leere zu fallen, hie und da können auch Kenner allein Satisfaction erhalten – doch so, dass die Nichtkenner damit zufrieden seyn müssen, ohne zu wissen warum.“ Das trifft auch auf die Klaviersonate B-Dur KV 333 aus dem Jahr 1784 zu. Sie hört sich leichter an, als sie zu spielen ist. Dieser Herausforderung stellte sich die Kieler Pianistin Shin-Heae Kang am Sonntag zum Beginn ihres Konzertes im Rahmen des Musik Festivals in der Thormannhalle.

Wegen des Regenwetters wurde der Veranstaltungsort gewechselt. Weil der Raum vor dem Kupolofen feucht und zugig war, fand das Konzert stattdessen in der wohlig warm geheizten trockenen Thormannhalle statt. Ein weiser Entschluss, um das Publikum und die Pianistin mit dem Steinway-Flügel zu schonen und letztlich eine den Werken dieses Abends angemessene Stimmung zu ermöglichen. Welches Glück, dass es auf der NordArt zwei Festival-Spielorte in fußläufiger Entfernung gibt.

Von zurückhaltender Schüchternheit und Ehrfurcht bis zum pianistischen Wirbelwind zeigte Shin-Heae Kang ihre Entwicklung vom Wunderkind zur reifen Pianistin. Als Tochter koreanischer Eltern in Kiel geboren und aufgewachsen, sowie nach ersten Studien an der Musikhochschule in Lübeck ist sie ein echtes schleswig-holsteinisches Kind auf dem Weg in eine Weltkarriere.

Sie spielte ein deutsch-österreichisch-russisches Programm in zwei wohlüberlegt zusammengestellten Teilen. Angefangen mit der Mozart-Sonate KV 333, Michail Glinkas und Mili Balakirews „Lerche“ bis zur motorisch kraftvoll endenden 7. Klaviersonate von Sergej Prokofieff. Im zweiten Teil Franz Schuberts „Wandererfantasie“, Peter Tschaikowskys russische „Doumka“ Szenen und drei Szenen aus Igor Strawinskys „Pétrouchka“ zeigte Shin-Heae Kang fulminante Beherrschung von Musik und Technik. Ungewöhnlich waren ihre langen Einstellungs- und Besinnungspausen vor jedem Tauchgang in die Werke. Genau richtig in einer hektischen Zeit, die ungeduldig auf „Action“ anstatt auf Ruhe und Besinnung wartet. Es wurden zwei Klangreisen vom singenden, leichtfingerig, ehrfürchtig, fast tastenden Mozart zur klangmalerischen Lerche mit russischem Seelenweltschmerz und gepflegter Gewalt des kraftvoll mächtigen „Hammer“-Klaviers im dritten Satz der Prokofieff-Sonate.

Auch nach der Pause in der feindifferenzierten Wanderer-Fantasie, dem melancholisch wehmütig beginnenden Tschaikowsky-Stimmungsbild bis zum orchestralen, hochvirtuosen Klavierdonner zum Schluss der Pétrouchka-Klavierfassung. Shin-Heae Kang hatte sich im Laufe des Abends zur „Furie“ an den Tasten entwickelt. Eine beruhigende Zugabe von Robert Schumann folgte. Das begeisterte Publikum dankte mit Standing Ovations.“

SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK-FESTIVAL RECITAL

SCHLESWIG-HOLSTEINISCHE LANDESZEITUNG – RENDSBURGER TAGESPOST


Auf den Spuren von Brahms

„Kleines Konzert erfreut Baden-Badener Rotary-Clubs – „Das kleine Studio im Brahmshaus in der Maximilianstraße in Lichtental platzte fast aus den Wänden, so dicht saßen die Mitglieder der Rotary-Clubs von Baden-Baden, um einen Vorgeschmack auf die Brahmstage zu bekommen“ heißt es in einer Mitteilung. Der Cellist Oliver Erlich, Student an der Karlsruher Musikhochschule und Schüler von Martin Ostertag sowie Shin-Heae Kang, Pianistin aus Kiel, spielten den ersten Satz aus der 1. Cello-Sonate e-moll op. 38 von Johannes Brahms. Einen Teil dieser Sonate schrieb er im Brahmshaus in Baden-Baden.

Die drei Rotary-Clubs unterstützen die Brahmstage, die vom 20. bis 22. November im Kurhaus, im Kunst- und Kulturhaus LA8 und im Festspielhaus stattfinden. Shin-Heae Kang ist derzeit Studiogast im Brahmshaus. Die Brahmsgesellschaft hat sich neben dem Erhalt des Hauses auch zur Aufgabe gemacht, ganz im Sinne von Brahms junge Musikerinnen und Musiker zu fördern. Sie können im Brahmshaus Arbeitsurlaube verbringen, wo ihnen eine umfangreiche Brahms- und Schumann-Bibliothek mit Diskothek zum Studium zur Verfügung steht. „Es ist einzigartig, in einer Umgebung zu arbeiten, in der Brahms gelebt und komponiert hat“, sagt die begeisterte Pianistin laut Mitteilung.“

BRAHMS-GESELLSCHAFT BADEN-BADEN

BADISCHES TAGBLATT


Gelungenes Festivaldebüt

„In der ausverkauften Thormannhalle gab jetzt die 1987 in Kiel geborene und bei Kiel lebende Shin-Heae Kang ihr erfolgreiches Festivaldebüt. Gerade weil Teile ihres österreichisch-russischen Programms schon früher von ihr zu hören waren, lassen sich Entwicklungen beobachten: Prokofjews 7. Sonate, ein Höhepunkt des Abends, gelingt mitreißend souverän. Die Künstlerin ist kein Typ, der Prokofjew zu Tode hämmert. Tänzerisches, Ironisches, Expressives und formaler Weitblick gehen bei ihr eine schöne Symbiose ein. Das furiose 7/8-Takt-Finale wird ebenso intelligent wie vehement bis zum explosiven Schluss gesteigert – eine Meisterleistung!

In Schuberts Wanderer-Fantasie überzeugt einmal mehr Shin-Heae Kangs Mischung aus Geradlinigkeit und Sensibilität; die Variationen des langsamen Satzes sind klanglich-poetisch schön austariert. Und wo manchem Pianisten im Finale die Luft ausgeht, hat sie noch was zuzusetzen. Strawinskys verteufelt schwere Trois mouvements de Pétrouchka spielt sie zupackender, unerbittlicher als früher. Sie geht Risiken ein – mit Erfolg: Die Interpretation gewinnt an Kontur und Schärfe. Glinka/Balakirews Lerche und Tschaikowskys Doumka op. 59 sind schlüssig zwischen Melancholie und Brillanz ausbalanciert. All das sind beste Gründe für starken Beifall, den Kang mit Schumann/Liszts Widmung beantwortet.“

SCHLESWIG-HOLSTEIN MUSIK-FESTIVAL RECITAL

KIELER NACHRICHTEN


 

„Die Debütantin des Festivals die junge Pianistin Shin-Heae Kang führte mit höchster Professionalität ein Programm mit Werken von Liszt und Schumann auf. Dabei bewies sie alle Qualitäten für eine große Konzertkarriere.“

MARIINSKY INTERNATIONAL PIANO FESTIVAL RECITAL

MARIINSKY-THEATER-MAGAZIN ST.PETERSBURG


 

„Am vierten Festspieltag erklang im Konzertsaal die Musik von Franz Liszt. Die deutsche Pianistin koreanischer Herkunft Shin-Heae Kang spielte die h-Moll Sonate, die Ungarische Rhapsodie Nr. 2, die Spanische Rhapsodie und eine Transkription vom Schumanns Lied „Widmung“.

Mit einer angeborenen Musikbegabung und sehr vielseitiger Ausbildung, die sie in Deutschland erhielt, führte Kang das Programm hoch professionell, mit einem sehr angenehmen Klang auf, ohne die dynamischen Grenzen jemals zu überschreiten. Dies erfordert von einem Künstler bei spezifischen akustischen Umständen eines Konzertsaals vor allem große Bühnenerfahrungen und das handwerkliche Können. Besonders gelungen sind die Rhapsodien, die mit viel Glanz und Virtuosität aufgeführt wurden.“

MARIINSKY INTERNATIONAL PIANO FESTIVAL RECITAL

PIANO-FORUM-MAGAZIN MOSKAU


Emotionsgeladene Stimmung

„In ihrer aufbrausenden Art Klavier zu spielen riss Shin-Heae Kang die Zuhörer mit. Aus träumerisch anmutenden Passagen entwickelten sie langsam energische Anschläge zu einem tosenden, innerlich bewegenden Gesamtklang.

Ihr großes Talent bewies die Kieler Pianistin koreanischer Herkunft beim Klavierabend des Dannenberger Frühlings. Bei den Mitgliedern des Kulturrings Dannenberg ist sie keine Unbekannte, da sie trotz internationaler Erfolge jedes Jahr immer wieder ins im Vergleich dazu kleine Ohmsche Haus zurückkehrt. Mit einem anspruchsvollen Programm und ihrer leidenschaftlichen Spielart begeisterte sie das Publikum.

Mit dem ersten Stück des Konzertes begann Shin-Heae Kang die klanglichen Perlen aufzufädeln. Genau so rund, glänzend und wertvoll klangen einzelne Töne in ihrer Interpretation hervor. Bedächtig und konzentriert setzte sie im Allegro von Mozarts „Sonate KV 333“ pointierte Impulse. Zwischendurch schraubte sie die Intensität etwas herunter, um in noch tiefere Emotionen einzutauchen. Im Allegretto grazioso beweist sie ihre enorme Fingerfertigkeit. Als bedürfe es keinerlei Anstrengung, schwebten ihre kleinen Hände über die Tasten und erzeugten ein vollklingendes Forte.

Eines der gefühlvollen Highlights des Konzertes bot Michail Glinkas und Mily Balakirews Werk „Die Lerche“. In der anrührenden, beinahe traurigen Interpretation des Stückes klang es, als würden die Perlen der Kette in abwärts gerichteten Läufen mit Schwung herabfallen. Doch im nächsten Momen sammelte sie die glänzenden Tonperlen wieder auf und zog sie in aufwärts gerichteten Läufen langsam wieder auf das Schmuckstück.

Energiegeladen interpretierte die Pianistin Sergei Prokofievs „Sonate Nr. 7 op. 83“. Mit kurzen, staccatoartigen Tönen fädelte sie rhythmisch die einzelnen Komponenten zu einer ergreifenden Melodie. Besonders im dritten Satz „Precipitato“zeigte Shin-Heae Kang, wie technisch exakt sie auch bei rasantem Tempo spielen kann. So packte diese intensive, vorwärtsdrängende Melodie die Zuhörer.

Zwischen ausdrucksvollem Forte und träumerisch-leichtem Piano schwankte Schuberts „Wanderer-Fantasie op. 15 D 760“. Dieser Wechsel aus Kraft und Zärtlichkeit erzeugte eine greifbare Spannung.

Die donnernden Passagen im „Danse russe“ aus Igor Strawinskys „Trois mouvements de Pétrouchka“ setzten einen furiosen Schlusspunkt unter dieses Konzert. Trotz des hohen Tempos blieb sie fokussiert und schaffte es zwischendurch immer wieder glitzernde Passagen hervorzuheben.

Shin-Heae Kang hat das Publikum mit ihrem spannenden, energiegeladenen Spiel gefesselt. Mit Bravo-Rufen und langanhaltendem Applaus verliehen die Zuhörer ihrer Begeisterung Ausdruck.“

NIEDERSÄCHSISCHES TAGEBLATT – ELBE-JEETZEL ZEITUNG


Musikalische Glanzleistung

„Pianistin Shin-Heae Kang verzaubert das Publikum – Sie sieht nicht so aus. Und ihr Name hört sich nicht so an. Aber sie ist eine echte Norddeutsche – die Pianistin Shin-Heae Kang. Die als Tochter koreanischer Eltern geborene Kielerin verzauberte am Sonntagnachmittag das begeisterte Publikum beim lange ausverkauften Museumskonzert der Brahms-Gesellschaft auf der Museumsinsel Lüttenheid.

Der Ruf ihrer pianistischen Hochbegabung war Shin-Heae Kang offenbar vorausgeeilt, denn Besucher aus ganz Schleswig-Holstein waren nach Heide gekommen, um sie zu erleben. Bereits 2009 war die Gewinnerin zahlreicher Musikpreise zu Gast im Brahms-Haus, verbindet sie doch eine besondere Beziehung zu dem Komponisten mit Dithmarscher Wurzeln. 2010 beendete Kang ihr Studium mit einer Arbeit über die dritte Klaviersonate von Johannes Brahms mit Bestnote und Auszeichnung.

Shin-Heae Kangs musikalische Karriere begann bereits mit zwei Jahren, als sie die koreanischen Lieder ihrer Mutter auf dem Klavier nach Gehör nachspielte. Ein Jahr später erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht. Im Alter von sechs Jahren wurde sie als jüngste Vorstudentin überhaupt an der Musikhochschule Lübeck aufgenommen. Danach studierte sie bis zu ihrem Abschluss vor fünf Jahren in Hannover weiter. 2011 wurde die große Pianistin Martha Argerich auf sie aufmerksam und fördert seitdem ihre Karriere.

Für ihr Heider Konzert hatte die Künstlerin ein technisch und künstlerisch hoch-anspruchsvolles Programm ausgewählt. Mit Werken von Scarlatti, Schubert, Chopin, Liszt und Brahms schlug sie einen großen Bogen durch die Klavier-Literatur und entführte die Zuhörer in eine Welt klassischer Poesie voller Klangfarben, wie man sie selten zu hören bekommt.

Faszinierend ist vor allem die gestalterische Bandbreite, die die Pianistin beherrscht. Kraftvoll zupackend, aber auch zart und zurückhaltend – schier unbegrenzt ist die Vielfalt der Darstellung. Das wurde schon deutlich bei der 25-minütigen „Wanderer-Fantasie“ von Franz Schubert. Ein nachdenkliches Adagio, ein heiter-aufgelockertes Presto, das fast tänzerisch erklang, aber auch kräftige Passagen darbot, führten zum emotional aufgewühlten Final-Allegro mit pompösem Schluss. Leicht und gefühlvoll hingegen war ihr Anschlag bei Scarlattis kurzer Sonata. Fast zärtlich schien sie bei Chopins „Nocturne“ die Tasten zu berühren, um dann beim virtuosen „Scherzo“ umso kräftiger die dramatischen Momente zu betonen.

Mit den „Paganini-Variationen“ von Brahms setzte Kang ihr Programm nach der Pause fort. Auch dieses Werk spielte sie in atemberaubender Technik und verstand es, den musikalischen Charakter selbst in schwierigsten Passagen herauszuarbeiten. Die Kielerin zeigte einen Komponisten, den wir aus dem Blickfeld verloren haben, nämlich Brahms, den Klaviervirtuosen mit seiner kauzigen Lust an pianistischen Kabinettstückchen und humorigen Verzerrungen.

Das Werk von Franz Liszt ist dem breiten Publikum weitestgehend bekannt. Und doch gibt es in seinem Oeuvre auch seltener gehörte Stücke. Wie seine „Rhapsodie espagnole“. Das schwer zu spielende Klavierstück, das auf sehr charmante Weise in eine spanisch-folkloristische Klangwelt entführt, erfuhr – wie zuvor die „Widmung“ – eine makellose Wiedergabe durch Shin-Heae Kang. Am Ende gab es Blumen, auch aus dem Publikum, ein Geburtstags-Ständchen und einen lang anhaltenden Beifall, der zu einem weiteren Chopin-Nocturne als Zugabe führte.“

BRAHMS-GESELLSCHAFT SCHLESWIG-HOLSTEIN RECITAL

DITHMARSCHER LANDESZEITUNG – HEIDER ANZEIGER


Klavier ohne Grenzen

„Museumskonzert der Brahmsgesellschaft – Die Pianistin Shin-Heae Kang in Heide – Im Lauf der Geschichte des Tasteninstruments, von den zupfenden Cembali übers Hammerklavier bis zum Konzertflügel, fühlten Komponisten sich immer wieder angespornt, die spielerischen Möglichkeiten auszureizen, die Grenzen des technisch Machbaren zu erweitern und den zehn Fingern des Virtuosen ein immer orchestraleres Klangbild zu ermöglichen. Meilensteine setzte da schon Scarlatti mit seinen Sonaten genannten Cembalowerken, nach der klassischen Phase fallen einem Chopin, Brahms und vor allem Franz Liszt ein. Dabei bot die Form der Variation über eine erfundene oder vorgefundene Melodie oft den besten Rahmen, lieferte der musikalischen Fantasie Stoff für fantastische Höhenflüge, Motivation, technisch und künstlerisch hoch komplexe Veränderungen des Themas zu erfinden. Franz Schubert testete die pianistischen Fähigkeiten seiner Zeitgenossen mit der nach eigenem Bekunden für ihn selbst unspielbaren „Wanderer-Fantasie“, dessen Sonatenform aus nur einem Motiv erwächst, ein Selbstzitat aus seinem Kunstlied „Der Wanderer“. Johannes Brahms schuf mit zweimal 14 Variationen über das Thema des 24. Capriccio für Violine solo des „Teufelsgeigers“ Niccoló Paganini eines der schwierigsten Werke der romantischen Klavierliteratur. Seine Auseinandersetzung mit dem technisch Möglichen dekliniert verschiedene Probleme durch: Intervall, Repititionen, Sprünge, Arpeggien, bis an die Grenze des Spielbaren. Das berühmteste Variationsthema der Musikgeschichte, „La folia“, Stoff für unzählige Variationen für nahezu alle instrumentalen Besetzungen vom Barock bis zur Moderne, bis heute populär geblieben vor allem durch die Variationen von Arcangelo Corelli, – dieses sowie ein weiteres Thema „Jota Aragonesa“ bilden das Material für den Parforceritt der Rhapsodie Espagnole von Franz Liszt, eines wunderbaren Beispiels für „grenzenlose“ Klaviermusik.

Einem Liebhaber würde es gefallen, all die genannten Werke in einem Konzert zu hören, sich daran zu delektieren, ergänzt vielleicht noch durch ihm vertraute Musik von Frédéric Chopin, wie z.B. Nocturne op. 9/1 oder das beliebte Scherzo II op. 31 als Mittelpunkt des Konzerts. Und zur Eröffnung von Domenico Scarlatti dessen f-moll Sonatte, als herzerwärmendes Präludium zu all dem noch zu erwartenden Feuerwerk.

Aber, – was wäre der Anspruch an den zu verpflichtenden Pianisten? Der oder die sollte ja nicht nur geschmeidige Finger sondern für den hohen musikalischen Anspruch auch interpretatorische Fantasie, Ausdrucksfähigkeit, geistige Vielseitigkeit besitzen. Im Leben stehen, viele Fähigkeiten, Interessen haben. Wer jetzt spontan an die Pianistin Hélène Grimaud denkt, kommt dem Ideal schon näher, aber die große alte Dame des Klaviers Martha Argerich würde eine Schleswig-Holsteinerin empfehlen, die in Kiel geborene Shin-Heae Kang mit koreanischen Wurzeln. Sie wurde bereits 2009 22jährig ins Brahms-Haus eingeladen und verzauberte den Kritiker und das Dithmarscher Publikum mit Sonaten von Brahms und Beethoven. Ihre gerade vollendete Diplomarbeit über Brahms´ 3.Klaviersonate wurde mit einer Auszeichnung bedacht. Auch als Gitarristin hatte sie schon brilliert, sie spricht vier Sprachen und sammelte sogar Urkunden in verschiedenen Sportarten wie rhythmische Sportgymnastik, Tae-Kwon-Do und Fußball (jenseits des Tellerrands!).

Manchmal werden kühnste Träume wahr, die Brahms-Gesellschaft hat für genau dieses „perfekte“ Programm die Pianistin Shin-Heae Kang gewinnen können. Da es entgegen einem alten Vorurteil gerade in Dithmarschen viele Menschen gibt, die ein solches Ereignis zu würdigen wissen, gilt es nur eine kleine Hürde zu überwinden, nämlich sich rechtzeitig um Karten zu bemühen. Dann darf zugehört – und intensivst genossen werden.“

KULTURMAGAZIN IN DITHMARSCHEN – PORTRAIT